Mondkalender (Lunarkalender)

Der Mondkalender misst die Zeit anhand der Mondphasen. Da der synodische Mondmonat ca. 29,5 Tage dauert, ist der Mondmonat entweder 29 Tage ("hohler" Monat) oder 30 Tage ("voller" Monat) lang. Hohle und volle Monate alternieren in der Regel.

Der Mondmonat beginnt an dem Tag, an dem – nach der Phase der Unsichtbarkeit des Mondes – erstmals am Abendhimmel wieder die schmale Sichel des zunehmenden Mondes zu sehen ist. Dies ist die eigentliche Bedeutung des Wortes "Neu"mond. Am 14. Tag nach diesem Neumond ist dann Vollmond. Lateinisch bezeichnet man die Tage des Mondmonats als luna mit Zusatz der Ordnungszahl, also luna prima für den Neumond, luna quartadecima für den Vollmond etc. Die Mondphase wird im frühen Mittelalter manchmal in der Datierung der Urkunden angegeben.

Das Hauptproblem des Mondkalenders ist der Ausgleich mit dem Sonnenjahr (lunisolares Problem): 12 Mondmonate umfassen nur 354 Tage. Sofern dieses Problem nicht – wie im islamischen Kalender – ignoriert wird, müssen Schaltmonate eingeschoben werden, so daß manche Jahre 13 Monate haben. Das sehr genaue chinesische lunisolare Kalendersystem schiebt zur Synchronisation der beiden Zyklen in einem Zeitraum von 19 Jahren 7 Schaltmonate ein (im 3., 6., 8., 11. 14., 16. und 19. Jahr).

Die Ermittlung der Mondphasen spielt z. B. auch eine wichtige Rolle bei der Errechnung des Datums für das christliche Oster- und das jüdische Pessachfest.

Reine Mondkalender sind z. B. der Neolithische Kalender, der Altjüdische Kalender, der Altrömische Kalender, der islamische Kalender und der balinesische Sasih Kalender.