Schwabacher SchwabacherBastarda 15. - 16. Jh.
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Die Schwabacher, auch Schwabacher Schrift oder Alte Schwabacher Schrift, ist im 15. Jahrhundert entstanden. Sie gehört zu den gebrochenen Schriften und zählt zu den schleifenlosen Bastarden. Sie vereinigt Merkmale der Bastarda und der Rotunda. Sie ist derber, offener und breitlaufender als die gotische Textura. Die Schwabacher ist vom späten 15. Jahrhundert bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts eine vorherrschende Druckschrift in Deutschland und wird danach von der Fraktur verdrängt. Bei in Fraktur gesetzten Texten wird sie bis ins 20. Jahrhundert oft als Auszeichnungsschrift verwendet. Mit den anderen gebrochenen Schriften wird sie 1941 am Ende des sogenannten "Antiqua-Fraktur-Streites" durch den geheimen Schrifterlass des nationalsozialistischen Regimes bis zu dessen Zusammenbruch verboten.
Die Schwabacher wird vermutlich zuerst von Johann Bämler in einem Augsburger Wiegendruck im Jahre 1472 verwendet. Um das Jahr 1490 benutzt sie Anthonien Koberger für die Schedelsche Weltchronik und Albrecht Dürer 1498 für die Dürersche Apokalypse. Während die lateinischen Gutenberg-Bibeln in der traditionellen Textura gesetzt sind, wird für viele Ausgaben der Lutherbibel (1522) und auch deren Raubdrucke die volksnahe Schwabacher verwendet.
Die Schwabacher zeichnet sich durch eine im Vergleich zur Fraktur oder Textura starke Rundung der Buchstaben aus. So ist das kleine o beidseitig rund, während es in der Textura beidseitig eckig und in der Fraktur halb rund und halb eckig ist. Weitere typische Buchstaben sind das oben gekreuzte kleine g und das große H.